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Regelbeugung oder bewusster Betrug

Verfasst am 09.01.2010 von Jerry

Wie auch immer man das darstellen will, dass was gestern Abend in der Color Line Arena vom Schiedsrichtergespann geboten wurde, war mal wieder eine eindeutige Regelbeugung. Diese Regelbeugung hat den Hamburg Freezers den Sieg gekostet. Wenn man selber jahrelang Eishockey gespielt hat und auch als Schiedsrichter tätig gewesen ist, dann ist es um so unverständlicher, dass so klare Regelauslegungen missachtet werden und in diesem Fall, mal wieder spielentscheidend war. Häufig werden Entscheidungen der Schiedsrichter angezweifelt, wobei dies im Regelfall subjektive Empfindungen sind. Oftmals sieht es von aussen anders aus, als es auf dem Eis gesehen werden kann oder wurde. Dazu kommt noch oftmals die Unwissenheit derer, die am lautesten schreien und den Schiedsrichter Schieber nennen, aber das ist wohl in jeder Sportart so und wird wohl auch immer so bleiben. Aber wofür keiner Verständnis aufbringen sollte, sind Entscheidungen, wo es ganz klare Regelauslegungen gibt, die man nicht anders verstehen kann, oder bewerten kann.

Das Regelwerk besagt im Falle eines Handpass folgendes:

490 – STOPPEN / ZUSPIELEN DES PUCKS MIT DER HAND

– Ein Spieler darf den Puck in der Luft mit offener Hand stoppen, wegschlagen oder auf dem Eis mit der Hand wegschieben, ohne dass das Spiel deshalb unterbrochen wird.

– Wird der Puck auf diese Weise einem Mitspieler zugespielt, der sich in der Neutralen Zone befindet, wird das Spiel unterbrochen und das Anspiel findet dort statt von wo der Puck mit der Hand zugespielt wurde.

– Handpass in der eigenen Verteidigungszone ist erlaubt.

Wenn ein Mitspieler in der Angriffszone den Puck durch einen Handpass bekommt, muss der Schiedsrichter das Spiel unterbrechen und das Anspiel wird in der Neutralen Zone verlegt. (Passabgabe)

– Wenn ein angreifender Spieler den Puck mit der Hand in das Tor schlägt, wird es annulliert

– auch wenn der Puck nachträglich noch durch einen Spieler oder Stock, Torhüter oder Spiel-Offiziellen irgendwie abgelenkt wurde.

Im Fall gestern, wurde ein Tor wegen einem Handpass nicht gegeben. Aber während des Spielzuges wurde das Spiel nicht unterbrochen, was aber hätte SOFORT geschehen müssen, wenn der Handpass entdeckt worden wäre. Weiter wurde das folgende Bully auch nicht in der neutralen Zone ausgeführt, sondern im Verteidigungsdrittel der Hamburger. Wenn man sich alleine diese beiden Tatsachen betrachtet, sind dies zwei eindeutig durch das Regelwerk vorgeschriebene Verfahrensweisen, die nicht eingehalten wurden und die Krönung des ganzen ist, dass das Tor erst annuliert wurde, nach dem sich die Augsburger beschwert haben. Hier kann man auch nicht von „Tatsachenentscheidungen“ reden, sondern von klar definierten Regeln.

Es ist noch zu hoffen, dass die Hamburg Freezers diese Entscheidung nicht ohne Beschwerde akzeptieren. Das uns dieser Sieg nicht wieder an die Tabellenspitze befördert, ist wohl jedem klar und auch das alleine dieses Spiel und der Sieg uns nicht die Saison gerettet hätte. Es geht in diesem Fall darum, dass die Schiedsrichter zwar auch nur Menschen sind, jedoch muss so etwas folgen haben, ob nun für den Schiedsrichter selber oder sogar für das gesamte Spiel. Immer wieder stellt sich der DEB hinter seine Schiedsrichter, was auch völlig in Ordnung geht, jedoch ist so kein Regelwerk nötig, wenn die Schiedsrichter die Regeln nach Belieben frei gestalten können.

Eishockey wurde durch die kleinlichen Regelauslegungen bereits über Jahre sehr stark „zerstört“ und man kann dies hervorragend in anderen Ländern beobachten wo noch Eishockey gespielt wird. Aber wenn die Schiedsrichter nun auch noch mehr oder minder frei handeln dürfen und das Regelwerk in solchen elementaren Dingen nicht eingehalten wird, dann können wir uns wohl gänzlich vom Eishockey verabschieden und die DEL umbenennen in die Deutsche Kirmes Liga.

Auch wenn die Statements von Paul Gardner häufig abgedroschen klingen und man das Gefühl haben kann er hat ein anderes Spiel gesehen, finde ich seine Aussage, Zitat Hamburger Morgenpost: „Paul Gardner. Es ist sehr enttäuschend, dass wieder Schieds- und Linienrichter das Spiel beeinflusst haben. Sie hatten den Handpass zunächst nicht angezeigt. Im Nachhinein eine solche Entscheidung zu fällen, ist eine Schande. Ich finde keine Worte für diese Typen.“ sehr passend.

3 Kommentare für “Regelbeugung oder bewusster Betrug”

  1. hinack1994 sagt:

    Sehr gute Worte für diese Schiris … Ich war selbst da und habe es auch nicht fassen können …

    Die FReezers haben noch nicht mal wirklich schlecht gespielt und so auch den SIEG verdient …

    PS: Die BILDzeitung schreibt heute den größten Dreck … !!!

    9. Januar 2010 um 15:54

  2. Haasenbraten sagt:

    Also das Drumherum um die Aberkennung dieses Tors ist echt unfassbar.
    Aber dennoch haben sich die Freezers das mal wieder selbst zuzuschreiben. Bei einem Stand von 5:2 wäre uns allen diese Geschichte nicht so sauer aufgestoßen.
    Man kann ein Spiel nach einer 5:2 Führung einfach nicht so aus der Hand geben.

    10. Januar 2010 um 15:41

  3. Rene sagt:

    Ich sehe das fast ähnlich, jedoch sind 4 Tore in 2 Dritteln keine seltenheit. Die Freezers haben dies selber auch schon bewiesen.
    Und es ist einfach so, das wir das Spiel dadurch verloren haben. Ob nun aus der hand gegeben oder nicht, das ein spiel SO entschieden wird, das darf nicht passieren.
    Aber was solls. so ist scheinbar das leben diese Saison.

    Schön Sonntag noch

    10. Januar 2010 um 15:47

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