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Ein Spielbericht der etwas anderen Art!

16. Oktober 2009 Begegnung Straubing Tigers – Hamburg Freezers

Tja, wie soll ich anfangen! Vielleicht einfach von vorn. Wie kam ich zu dieser Fahrt.

Der Spielplan war bekannt und es was sicher, dass Hacky berufsbedingt bei diesem Spiel fehlen würde. Da ich die Jungs in der letzten Saison schon zweimal begleitete, kam das Angebot, ob ich mit nach Straubing wolle. In Anbetracht der Tabellensituation stellte sich jedoch die Frage, muss ich mir die Fahrt wirklich antun? Einen freien Tag überwiegend damit zu verbringen, sich Schlieren am Allerwertesten zu holen, auf Deutschlands Autobahnen stundenlang Kilometer zu schruppen und das bei vorhergesagtem „schönsten“ Reisewetter? Okay, ich hatte vorsorglich dienstfrei geplant, aber der Gedanke ans Faulenzen, Couchpotato und das Spiel lieber gemütlich über Internet-Radio zu verfolgen war ungemein verlockend. Trotz alledem – JA, war die klare Antwort! Zugegeben war es diesmal mehr der Gedanke, unseren Radio-Jungs wieder helfen zu können, als die Aussicht auf ein Spiel mit ungewissem Ausgang. Und so nahm ich das Angebot an und sagte zu.

Gegen 08:00 Uhr erfolgte der Startschuss für das Unternehmen “Straubing“. Jerry sackte mich ein und wir machten uns auf den Weg zu René. Damit verbunden war eine kleine Sightseeing-Tour durch einen Teil der Lüneburger Heide. ;o) Schließlich hatten wir alle an Bord, René übernahm das Ruder und es hieß Kilometer machen. Jerry machte sich Gedanken bezüglich der angesetzten Schiri-Paarung, was bei mir nur den Schluss zu ließ, dass wir Jere eigentlich gleich in die Kühlbox setzen können. Aber naja. Es wurde über Dit und Dat gequatscht, sämtliche Hamburger Tagesblätter gelesen oder sich im Buch vergraben. Die Pausen wurden zum Fahrerwechsel genutzt, ich machte mich nützlich 🙂 und so kamen wir gegen 17:30 Uhr im verregneten Straubing an.

Auf ging`s ins Stadion. Die Jungs bauten die Technik auf und mir wurde ziemlich schnell klar, es folgen verdammt kalte Stunden! Ich fror und meine Nase machte Rudolph Konkurrenz. Mit einem kalten Stadion war ich zwar vorgewarnt und eingestellt, aber so kalt – brrrr.

Das „Warm up“ lief, der Gästeblock füllte sich und zu meiner Freude, auch mit mir bekannten Gesichtern. So standen waschechte Nordlichter gemischt mit niederbayrischen Freezers-Fans einträchtig nebeneinander. „Nico“, das Maskottchen der Straubing Tigers flitzte übers Eis und begrüßte die Fans in sämtlichen Himmelsrichtungen. Man sollte denke, vier in diesem Stadion reichen, aber nein – NW und SW kamen hinzu. Aber okay, so fühlte sich jeder willkommen geheißen! Die Mannschaften liefen auf, bei uns fehlte überraschend Wilm, die „Starting-six“ wurden verkündet und los ging das Spiel um die rote Laterne.

Das erste Drittel war vielversprechend! Unserer Jungs hatten sich merklich etwas vorgenommen. Zu aller Überraschung funktionierte unser Powerplay, was in der 5. Minute zum 1:0 durch Tripp und in der 9. Minute nach einem Hammer von Biron zum 2:0 führte. Richtig brenzlig wurde es in der Mitte des Drittels. Zweimal standen die Freezers mit doppelter Unterzahl auf den Eis und mussten sich den Angriffen der Tigers erwehren. Aber hier, Hut ab, eine richtig gute Defence-Leistung!!!  „Und so spielt man Unterzahl…“ waren wir uns einig und sangen es lautstark im Block. Es lief für die Freezers. Und wie! Einen Abpraller während eines erneuten Hamburger Powerplay nutzt Ratchuk (spielte für Wilm im Sturm) in der 17. Minute aus und erhöht zum 3:0. Zwei Minuten vor Drittelpause schnappt sich Fortier den Puck in Unterzahl, scheitert aber am Straubinger Goalie Bales. Es folgten Schreck-sekunden im Stadion, da Bales nach dieser Aktion verletzt liegen blieb. Er musste vom Eis, Janka kam. Der Puck rutscht noch ein paar mal hin und her – Drittelpause.

Im Gästeblock überall glänzende und große Augen, erste Erleichterungen unter den Fans so nach dem Motto „Es geht doch!“. Ich fragte Jerry, der näher am Geschehen saß, ob er wisse, was mit Bales passiert war. Offensichtlich war der mitlaufenden Straubinger Verteidiger mit Schlittschuh voran rücklings in seinen Goalie gerauscht. Autsch – da bleibt nur gute Besserung zu wünschen!

Bewaffnet mit einem neuen heißen Getränk, es war immer noch saukalt, ging`s ins nächste Drittel.

Dieses sollte uns ganz schnell wieder auf den Boden der Tatsachen bringen! Offensichtlich hatten die Tigers nicht vor, sich so einfach aus ihrem Stadion schießen zu lassen. Was im ersten Drittel gut funktionierte, klappte im zweiten nicht mehr. Und so kam es, dass Straubing aus unserem Powerplay ein Schrottplay machte und in der 22. und 25. Minute (Penalty) die Anschlusstreffer erzielte. Ich hoffte, dass unsere Jungs kühlen Kopf behielten, sich schnell wieder fangen und ihnen nicht das Herz in die Hose rutscht. Die Freezers waren jedoch weiter arg in Bedrängnis. Straubing ging früh auf den puckführenden Spieler und so häuften sich die Fehlpässe. Ich hoffte auf ein Time-out von Paul, um den Druck der Tigers aus dem Spiel zu nehmen und uns so wieder Luft zu verschaffen. Es kam nicht, stattdessen das 3:3 in der 29. Minute. :o( Das Stadion nun gänzlich am Toben und die Tigers auf Freezers Jagd. In unserem Block ungläubige Blicke und Kopfschütteln. Das Spiel wurde zur Schlacht, in der auch mal ein Schläger im Gerangel vor Pelletiers Kasten zu Bruch ging. Die Freezers kämpften sich zurück und konnten so aus eigener Kraft etwas Dampf aus dem Kessel nehmen. Das Selbstvertrauen schien jedoch bei dem ein oder anderen Spieler angeknackst, was sich weiter in unnötigen Fehlpässen oder gar in nicht gemachte Pässe zeigte. So gab Kuhta mehr als deutlich seinen Unmut kund, als er einen geforderten Pass, der aussichtsreich gewesen wäre, nicht zugespielt bekam. Das Spiel wurde zur Zitterpartie! Alles war möglich – ein Sieg, aber auch ein Untergang mit Pauken und Trompeten. Für einen Befreiungsschlag sorgte dann das Tor von Ratchuk in der 36. Minute. Und so ging es mit einem 4:3 in die zweite Drittelpause.

Tiefes durchatmen im Gästeblock! Allen war klar, es wird eng!

Nichts ahnend konnte ich in dieser Pause feststellen, dass tatsächlich sämtliche Grüße von unseren Radio-Jungs übermittelt werden. Schneller als ich schauen konnte, hatte ich einen Kuss-Gruß von meinem zu Haus gebliebenen Schatz auf der Wange kleben! Von wem übermittelt, wird an dieser Stelle nicht verraten. ;o)

Gespannt ging es ins letzte Drittel. Die Zitterpartie, gepaart mit Kampf und Krampf, ging weiter. Chancen auf beiden Seiten, die jedoch verstolpert oder durch gute Paraden der Goalies vereitelt wurden. Den Sieg hatten wir noch lange nicht sicher! Es wurde gefightet auf beiden Seiten und egal ob Hamburg oder Straubing, der Gegner wurde früh gestört. Straubing setzte zum Ende des Spieles alles auf eine Karte und nahm den Goalie zugunsten eines sechsten Feldspielers heraus. Jetzt hieß es Daumen drücken und beten, dass wir das Spiel nach Hause bringen. Pelletier hielt in der letzten Minute einen „Sahneschuss“ (Herzkasper-Alarm) und schickte im direkten Gegenzug Kuhta in die Spur, der sich diese Chance nicht nehmen lies und zum 5:3 Endstand ins leere Tor einnetzte.

Beim Abpfiff fielen nicht nur den Freezers-Fans, sondern offensichtlich auch den Spielern Steine vom Herzen! Die Erleichterung über die abgegebene rote Laterne war ihnen deutlich anzusehen! Der ein oder andere, war sicherlich auch darüber froh, nach diesem Wochenende vermutlich nicht mehr in die Elbe springen zu müssen. ;o) Artig bedankten sie sich bei den mitgereisten Fans und verschwanden in die Kabine.


Mit wichtigen 3 Punkten in der Tasche und die Technik zusammengepackt, informierten wir uns noch schnell über die aktuelle Verkehrs- und Wetterlage. Und die war alles andere als toll! Überfrierende Nässe und Eisregen – na super! René übernahm den ersten Teil und ich versuchte schnellstmöglich in den Schlaf zu kommen. Unterwegs stellte sich kurz die Frage, Hotel oder kämpfen? Wir entschieden uns fürs Kämpfen! Gegen 02:15 Uhr hieß es beim Fahrer „Game over“ – nix geht mehr. Froh, eine Mütze voll Schlaf gehabt zu haben, löst ich René ab. Mit gewisser Erleichterung sah ich 6° auf der Aussentemperaturanzeige. Das absolute Chaos sollte mir also erspart bleiben. Nichtsdestotrotz blieb der Regen nicht aus, was die Heimfahrt nicht unbedingt angenehmer machte. Nachdem wir René zu Hause abgesetzt hatten, übernahm Jerry die letzte Etappe.

Gegen 06:30 Uhr war schließlich das Unternehmen „Straubing“ beendet und ich fiel geschafft, aber mit der Freude über einen Auswärtssieg ins Bett.

„Flummi“

ein Kommentar für “Auswärts mit „Radio PlanetIce“ Bericht von Flummi”

  1. Abalone sagt:

    Wir haben die Laterne abgegeben, das war wichtig.

    19. Oktober 2009 um 19:25

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