Die Wende

Am Anfang der Saison waren viele Skeptiker unterwegs. Was wird diese Mannschaft in der Lage sein zu leisten. Und eindrucksvoll wurde bewiesen das die Teamzusammenstellung eine der besten der Liga ist. Man war trotz des Neuanfangs auf Augenhöhe mit den von vornherein favorisierten Teams wie den Adler Mannheim und Eisbären aus Berlin. Eine lang ersehnte Einheit war auf dem Eis, eine Einheit in der jeder für jeden alles gegeben hat. Es wurde gekämpft, es wurde tolles Eishockey geboten. Jungstars und sehr erfahrene Cracks bewiesen Spiel um Spiel das Trainer und Sportlicher Leiter ein sehr gutes Händchen bewiesen haben mit den getätigten „Einkäufen“. Aber was ist derzeit davon übrig? Aus den letzten 4 Spielen konnte gerade mal ein Tor in die Statistik geschrieben werden und das seit Jahren anhaltend Problem Powerplay welches am Anfang der Saison noch hoffen lies, ist mittlerweile auch gänzlich verschwunden. Selbst Führungsspieler bleiben weit hinter den Erwartungen zurück.

Leider helfen da auch keine Floskeln wie Mund abwischen und nach vorne sehen mehr, denn so langsam ist der Mund schon wund gescheuert und es bedarf wohl schon eine Menge an Heilcreme damit die Rötung wieder verschwindet. Doch woran liegt das? Diese Erklärung versuchen wohl alle Beteiligten händeringend zu finden.

Besonders hilfreich sind da natürlich auch nicht Aussagen von Offiziellen aus dem „Mutterkonzern“, die zumindest nach Außen den Eindruck erwecken das Hamburg dem Konzern in seiner derzeitigen Phase egal ist, solange in Berlin alles stimmt. Dabei waren Aussagen, das man von einem Verkauf der Hamburg Freezers wieder Abstand nimmt so vielversprechend für Fans und mit Sicherheit auch die Spieler. Das Umfeld und die Möglichkeiten in Hamburg sind vermutlich ein Traum für viele Spieler, der sich aber scheinbar derzeit zu einem Alptraum wendet. Auf dem Eis klappt nichts mehr und gezeigte „Leistung“ grenzt teilweise schon an Arbeitsverweigerung. Auch ist von dem Spielstil der ersten Saisonhälfte nichts mehr zu finden. Aggressive Spielweise und der Kampf um jeden Puck muss man vergeblich suchen.

Auch wenn die Statistiken und Spielauswertungen manchmal etwas anderes vermuten lassen, so sind 18:36 Schüsse in einem Spiel auf das Tor des Gegners zwar ein gewaltiger Unterschied, jedoch stellt sich die Frage ob man überhaupt mit dem nötigen Ernst schießt, oder einfach nur draufgehalten wird. Das geschossen und getroffen werden kann, wurde ja in der Vergangenheit schon gezeigt und diese Fähigkeit ist mit Sicherheit nicht von ein auf den anderen Tag verschwunden, oder doch?

Natürlich kann man auch MAL Pech haben, das ist ja so im Sport, mal gewinnt man mal verliert man, aber wenn beim verlieren die nötige Einstellung zum Spiel selber gesucht werden muss, dann wirft dies berechtigte Zweifel auf ob das Team den Kopf frei hat und ob nicht was im argen ist. Natürlich wird hier Niemand den Spielern unterstellen wollen das sie neue Verträge in der Tasche haben und sich deshalb nicht mehr „empfehlen“ müssen, jedoch sind das natürlich häufig die ersten Gedanken wenn eben genau zu dieser Zeit der Vertragsverlängerung und der Sicherung des Einkommens die Leistung verschwindet.

Aus Euphorie bei vielen Fans wird langsam wieder das große Zweifeln. Ist der Trainer noch der richtige? Haben die Spieler keine Luft mehr und brauchen eine Pause? Stimmt etwas im Mannschaftsgefüge nicht mehr? Zu viele Variablen die einen Grund spielen können und wir nur weiter hoffen können das sich das Team wieder fängt.

Aber mal ehrlich, das Team braucht eine Pause? Es gibt Menschen die täglich 8 Stunden und mehr arbeiten gehen und dann auch noch ins Fitnessstudio laufen. Und andere Mannschaften haben eben so viele Spiele gespielt wie unser Team und haben eben nicht solche Totalausfälle. Andere Team haben auch Verletzungsprobleme die einfach überwunden werden und auf denen man sich nicht ausruht. Also was ist los? Das können die Spieler uns nur auf dem Eis beantworten.

Nicht von der Hand zu weisen ist, das wir mit dem Team schon einen großen Schritt getan haben, wenn man sich die vergangenen Saisons ansieht. Aber die gezeigte Leistung reicht nicht aus um am Ende oben dabei zu sein. Ein Polster schwindet auch irgendwann und das unserer Mannschaft schwindet gerade von Spiel zu Spiel.

Vor kurzem wurde in einem Offenen Brief darauf hingewiesen, als das Team von den Fans ausgepfiffen wurde, sich das Team gewünscht hätte das die Fans wie eine Wand hinter dem Team stehen und es nach vorne peitschen. Sicherlich ist diese Anspruch gerechtfertigt, wenn man mal ein oder auch zwei Spiele einen Aussetzer hat, jedoch bei dem was da derzeit auf dem Eis läuft, sollte sich das Team mal fragen ob dieser geforderte Support nicht automatisch wiederkommt, wenn man sich wieder darauf besinnt Eishockey zu spielen wie am Anfang der Saison und das macht wofür wir als zahlendes Publikum einen Anspruch mit Kauf der Eintrittskarte erwerben. Man darf verlieren, das wird auch niemand dem Team absprechen, aber es ist immer eine Frage wie man verliert und wenn man den Menschen auf den Rängen nicht das liefert wofür sie bezahlen, dann ist es wohl auch sehr verständlich das man die Spieler nicht feiert.

Nun ist bald eine Pause und wenn das Team nach dieser pause nicht wieder zu alter Leistung zurückfindet, dann wird das auch nix mit dem PlayOff Traum und zusätzlich wird man sich wieder den Kredit bei den Fans verspielen den man sich mühsam aufgebaut hat.

Aber die Hoffnung stirb zuletzt, auch wenn so mancher uns schon wieder sterben sieht. Aber solange wir noch von den Copy&Paste Onlinediensten Hockeyweb wahrgenommen werden, sind wir noch lange nicht tot. Und wenn es soweit sein sollte dann wird das Leichenfledderer Magazin mit Sicherheit auch darüber berichten.

Also Team, zeigt Euren Fans und treuen Anhängern das Ihr Eishockey spielen könnt und es nicht verlernt habt. Spielt einfach, der Rest kommt dann von ganz alleine!

Solange Ihr kämpft stehen wir hinter Euch! Aber nur solange ihr KÄMPFT!!!