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Rückblick über die Bayernwoche

Verfasst am 04.11.2012 von Julian

Da ich die Möglichkeit hatte mit RPI die Woche bei den Spielen in Bayern zu verbringen, sind natürlich auch einige Eindrücke entstanden. Diese möchte ich dann gerne in Form von Zusammenfassungen mit euch Fans und Zuhörern teilen.

 

Nachdem das erste von drei Auswärtsspielen recht souverän in Wolfsburg gewonnen werden konnte, ging es am Mittwoch und Freitag zu zwei Partien in den Süden.

Am 31.10. mussten die Freezers in München antreten. Da in der Vergangenheit nur wenig zählbares aus München mitgenommen werden konnte, bestand natürlich schon vor der Begegnung eine gewisse Skepsis. Diese nahmen die Hamburger leider ebenfalls mit in die Partie und so konnte München direkt mit dem ersten Angriff in Führung gehen. In der 3. Minute kam der EHC über links ins Drittel, legte die Scheibe quer auf die andere Seite und Buchwieser ließ sich nicht zwei Mal bitten, den Puck im Kasten von Niklas Treutle zu versenken. Obwohl die Scheibe beim Pass noch abgefälscht wurde, lag sie mustergültig zum Einschießen bereit.
In der Folge zeigte sich Hamburg ein wenig beeindruckt und brachte nicht ganz so viel zustande.
Als dann Jamie Benn im Slot stehend die Scheibe eroberte, schlenzte er sie aus der Drehung ins lange Eck in den Winkel. Ein absolutes Traumtor, denn gesehen hat er nichts, das war reines Gefühl, welches unser NHL-Star zum Torerfolg brachte.
Bezeichnend für die Partie, war das auch der erste ernst zu nehmende Angriff der Hamburg und das in der 8. Minute.
Von nun an sollten die Freezers zumindest häufiger an der Scheibe sein, allerdings fand das Spiel hauptsächlich hinter dem Tor der Münchener statt. Auch Torchancen waren im ersten Abschnitt eher Mangelware und so ging das erste Drittel durchaus ausgeglichen zu Ende.

Das zweite Drittel begann eigentlich so, wie das erste aufgehört hat. Hamburg im Körperspiel ein wenig präsenter, den Puck im Angriff gut abschirmend, allerdings mit nur wenig Chancen, um zum Torerfolg zu kommen.
Und es kam dann, wie es oftmals im Sport kommen muss. München geht in die Offensive und versucht über Petermann zum Tor zu kommen. Treutle konnte die Scheibe noch abwehren, nachdem ihm Jakobsen dann aber mehr oder weniger den Helm vom Kopf riss, war er machtlos gegen das 2:1 von München. Kompon sprang die Scheibe gegen den Körper und von dort aus rutschte sie ungehindert ins Tor. Die Münchener versuchten von nun an den Ton anzugeben, kamen zu einigen gefährlichen Chancen, die allerdings der gut aufgelegte Goalie in unserem Tor abwehren konnte.
Beeindruckten Hamburgern fiel zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel ein und somit war die Sirene zum Drittelende die Pause, die die Jungs jetzt brauchten.

Diese sollte sich auch gleich auszahlen. Mehrfach kamen die Freezers gefährlich vor das Münchener Tor, doch mit zwei wirklichen herausragenden Paraden konnte Jochen Reimer die Führung für die Münchener festhalten. In der 47. Minute war es dann aber soweit. Der Druck hat sich ausgezahlt und Mathieu Roy kam zu seinem 2. Saisontor.
Einen Pass aus dem linken Bullykreis von Festerling, schien Roy nur für einen Rebound zum Tor bringen zu wollen, jedoch rutschte sie so verdeckt auf den Kasten, dass sie Reimer zwischen die Beine ging.
Glück hatten die Freezers dann aber im direkten Gegenzug, als München eine Riesenchance liegen ließ.
Spätestens jetzt wusste nun jeder im Team, worum es heute ging. Nur drei Punkte zählen und diese versuchte man sich jetzt mit Kräften zu erarbeiten. Gefährlichere Chancen waren zwar vorerst nicht zu entnehmen, jedoch war das Team näher an der Führung dran, als an einem erneuten Rückstand.
Als Jochen Reimer den Puck in der 55. Minute scheinbar sicher mit den Schoner nach links abwehren konnte, war es abermals Jamie Benn, der mit einem exzellenten Tor die erste Führung der Freezers erzielen konnte.
Pettinger brachte die Scheibe zum Tor und Benn konnte sich lösen. Fast an der Grundlinie stehend schaute er sich seine Mitspieler aus, von denen keiner wirklich schussbereit anspielbar war, also versuchte er es selber und fand die Lücke zwischen den Beinen vom Goalie der Münchener.
Diese Führung sollte auch bis zum Ende bestand haben, auch wenn München in den letzten Minuten einen 6. Feldspieler gegen den Goalie wechselte.

Im Großen und Ganzen ein verdienter Sieg, den man unter der Kategorie “dreckig“ verbuchen kann. Das Powerplay beider Teams war nahezu harmlos und so war es auch wenig verwunderlich, dass alle 9 Situationen des Spiels ungenutzt blieben. Der Grundstein zum letzten Auswärtsspiel vor der Deutschland-Cup Pause war zumindest gelegt.

 

Zur zweiten Begegnung in der Bayernwoche ging es zu den Panthern aus Augsburg. Diese haben zuletzt das absolute Gegenteil von den Freezers aufs Eis gebracht und so gingen die letzten drei Partien verloren. Die Panther waren natürlich motiviert, diese Serie zu brechen und vor heimischen Publikum den lang ersehnten „Dreier“ einzufahren.
In den letzten drei Spielzeiten konnten die Freezers je ein Spiel in Augsburg gewinnen.

Zu Beginn des Spiels kamen die Panther mit viel Speed aus der Kabine. Offensichtlich war man sich bewusst, was eine weitere Niederlage bedeuten würde. Man merkte schnell, dass dies hier eine andere Begegnung werden würde, als zwei Tage zuvor in München.
Schnelle Spielzüge und Pässe sorgten dafür, dass die Verteidiger des Öfteren einen Schritt zu weit vom Gegenspieler weg waren, allerdings konnte Augsburg keine der Möglichkeiten nutzen. Es kam sogar noch dicker – nachdem Hamburg kurz zuvor einen schönen Angriff nicht aufs Tor bringen konnte, war es mal wieder Jamie Benn, der in der 5. Minute den ersten Treffer für die Mannschaft erzielen konnte. Alleine gegen T. J. Trevelyan konnte Benn den Schuss über die Vorhand antäuschen, mit welcher er dann auch den wieder genesenen, allerdings nicht top fitten, Patrick Ehelechner bezwingen konnte. Es sollte nicht der letzte „Bock“ sein, den sich der Augsburger Schlussmann einfängt. Durch die Beine rutschte ihm die Scheibe dort.
Nachdem Hamburg das erste Powerplay des Spiel ungenutzt ließ, war es weiter Augsburg, die das Spiel im noch immer nicht fertig gestellten Curt-Frenzel-Stadion gestalteten. In der 9. Minute konnte sich dann Stephen Werner über die linke Seite durchsetzen und schoss auf den Kasten von Niklas Treutle. Den von Kyle Helms abgefälschten Schuss, konnte der Hamburger Schlussmann noch abwehren, den Rebound netzte allerdings Ex-Freezer Chad Bassen bei angezeigter Strafe unhaltbar ein. Der Ausgleich war keinesfalls unverdient.
Hamburg zeigte sich wenig beeindruckt vom schnellen Ausgleich, hatte allerdings vorerst keine passende Antwort parat. Als Zeiler dann auf Seiten der Augsburger auf die Strafbank musste, dauerte es ganze 30 Sekunden, bis Hamburg die erneute Führung erzielen konnte. Brandon Reid erkämpfte sich die Scheibe ganz stark gegen Helms und legte sie an die blaue Linie zu Roy, dieser konnte Ehelechner dann nach einem Doppelpass mit Pettinger überwinden – durch die Beine…
Vielmehr passierte in diesem Drittel auch nicht. Nach dem zweiten Rückstand waren die Panther offensichtlich sehr beeindruckt über die Gegenwehr der Hansestädter.
Mit dem ersten Angriff im zweiten Abschnitt konnten die Freezers die Führung gleich ausbauen. In der 21. Minute war es Jakobsen, der die Scheibe rechts von der Grundlinie ganz scharf vor das Tor spielte, wo Oppenheimer goldrichtig stand und die Kelle hin hielt. Auch dieses Mal rutschte dem Goalie die Scheibe durch die Schoner, allerdings war er dieses Mal machtlos.
In der Folge machte Hamburg weiter sehr viel Druck, von Augsburg kam eigentlich keine Gegenwehr mehr. Vier Minuten später setzt sich Krämmer stark hinter dem Tor durch und zieht von da aus vor das Tor. Den Schuss kann Ehelechner noch mit der Brust abwehren, allerdings fehlt ihm beim Rebound gegen Jakobsen das Glück und dieser krönt seine brillante Leistung mit einem Tor.
Die nächsten fünf Minuten blieben recht ereignislos, bis Oppenheimer wieder die Scheibe bekam, die Augsburgs Schlussmann aber stark parieren konnte. Im selben Angriff zog Nico Krämmer eine Strafe wegen Behinderung, kurz darauf durfte sich auch Benn zu ihm gesellen. Somit hatte Augsburg runde anderthalb Minuten die Möglichkeit, das Ergebnis positiver zu gestalten. Allerdings war das Überzahlspiel ziemlich harmlos und Hamburg konnte wieder zu viert angreifen. In den restlichen Sekunden war es dann aber Rob Brown, der mit einem starken Schlagschuss an Treutle vorbei kam. Die Freezers waren mit dem Tor wieder komplett und Augsburg zeigte Reaktion auf den Treffer. Sie waren bemüht weiter heranzukommen und scheiterten kurz hintereinander zweimal an Treutle. Als die Reihe der Hamburger zum Wechseln fuhr, ging Oppenheimer noch über links in die Zone, um den Verteidigern Zeit zu geben, sein Schuss auf den kurzen Pfosten hatte Ehelechner jedoch völlig falsch eingeschätzt und er rutschte einen Schritt nach links, sodass der Puck völlig unbehindert einschlagen konnte. Dieser Fehler wird Augsburg jetzt nun wohl das Spiel gekostet haben, denn jetzt kam gar nichts mehr in diesem Drittel.
Im letzten Drittel zogen die Augsburger schnell zwei Strafen und waren somit etwas weniger als eine Minute in doppelter Unterzahl. Allerdings konnte man deutlich erkennen, dass neben der gewohnten Schwäche in Überzahl, auch nicht mehr die letzte Konsequenz aufs Tor gesucht wurde. Somit konnten die Fuggerstädter unbeschadet wieder mit fünf Mann eingreifen. Auch waren es die Panther, die in der Frühphase des Drittels Akzente setzen konnten. Offensichtlich hat man sich doch noch nicht geschlagen gegeben und wollte aufs dritte Tor setzen. Jedoch wurden sämtliche Angriffsversuche der Panther gestoppt, nachdem sie sich das zweite Mal eine überflüssige Bankstrafe eingehandelt haben, wegen zu vielen Spielern.
Und die Freezers sollten das Powerplay heute mit einem weiteren Treffer krönen. David Wolf war es in der 49. Minute, der den Rebound von Köppchen aus der Luft mit der Rückhand verwerten konnte.
Nun resignierten die Augsburger endgültig und Hamburg spielte die Zeit gekonnt zu Ende. Gefährliche Möglichkeiten gab es auf Augsburger Seite keine mehr, bei den Hamburgern scheiterte Benn mit einem sehenswerten Schlenzer, in der 52.  Minute, an der Latte. Eine Minute später sollte es die nächste Möglichkeit in Überzahl geben, nachdem Bassen einen völlig unnötigen Bandencheck fuhr. Ganze elf Sekunden brauchte Köppchen, um das Ergebnis, auch zum Endstand, auf 7:2 aus Hamburger Sicht zu erhöhen. Nach einem scheinbar gut eingespielten Spielzug drehte sich Wolf mit dem Rücken zum Tor, spielt die Scheibe durch den Torraum, wo der Verteidiger dann exzellent stand, um den Puck über die Linie zu drücken.

Torchancen, die jetzt noch nennenswert wären, gab es keine mehr und somit konnte man den deutlichsten Sieg in dieser Saison einfahren. Nachdem Augsburg seit nunmehr 4 Spielen sieglos ist, freut man sich in Hamburg über die selbige Statistik, allerdings wurden da die vergangenen 4 Partien gewonnen. Ein wesentlicher Faktor für den Sieg war die Disziplin. Insgesamt zog man nur fünf Strafen, bei Augsburg waren es acht. Entsprechend war natürlich auch das Powerplay durchaus entscheidend für diesen Erfolg. Drei der sieben Treffer konnte man in Überzahl erzielen und schob sich somit in der Statistik auch einen Rang nach vorne.
Ob der Sieg auch so hoch ausgefallen wäre, wenn Ehelechner komplett fit gewesen wäre, ist natürlich eine andere Geschichte, jedoch hat man sich die drei Punkte durch präsentes Auftreten verdient und reist nun mit der optimalen Ausbeute zurück nach Hamburg, wo am Sonntag das Spiel gegen den ERC Ingolstadt ansteht.
Mit denen hat man nach der herben Pleite zu Saisonbeginn ja auch noch eine Rechnung offen…

Autor: Julian Hansen

ein Kommentar für “Rückblick über die Bayernwoche”

  1. Reh Neé sagt:

    Gefällt mir 🙂

    4. November 2012 um 07:48

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